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Erfolgreicher Lehrgang: Lebenshilfe Vorarlberg stärkt sexuelle Bildung von Menschen mit Behinderungen

Lebenshilfe Vorarlberg stärkt sexuelle Bildung von Menschen mit Behinderungen

Lebenshilfe Vorarlberg stärkt sexuelle Bildung von Menschen mit Behinderungen

Egal ob mit oder ohne Behinderungen: Alle Menschen teilen dieselben grundlegenden Bedürfnisse nach Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität. Eine umfassende Sexualaufklärung muss daher für alle zugänglich sein. Der erfolgreiche Abschluss des ersten Lehrgangs „Sexuelle Bildung“ für Menschen mit Behinderungen durch die Lebenshilfe Vorarlberg ist ein bedeutsamer Meilenstein auf diesem Weg. In der Volkshochschule Götzis konnten nun acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Zertifikate in einem feierlichen Rahmen entgegennehmen.

Behinderungen und Sexualität sind immer noch Begriffe, die in den Köpfen vieler Menschen nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Aufgrund von Vorurteilen und Tabuisierung bleibt Menschen mit Behinderungen der Zugang zu umfassender sexueller Aufklärung oftmals verwehrt. Die Lebenshilfe Vorarlberg bietet bereits seit vielen Jahren individuelle sexualpädagogische Beratung und Fortbildungen an. Im Herbst 2023 hat sie einen weiteren Schritt unternommen und initiierte den ersten umfassenden Lehrgang „Sexuelle Bildung“ für Menschen mit Behinderungen.

Feierliche Zertifikatsverleihung

Am vergangenen Donnerstag fand der feierliche Abschluss des Lehrgangs statt, bei dem den acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre wohlverdienten Zertifikate überreicht wurden.  Landtagsabgeordnete Heidi Schuster-Burda, Präsident der Lebenshilfe Vorarlberg Günther Hirschfeld, Lehrgangsverantwortlicher Georg Matzak sowie der aus Hamburg zugeschaltete Sexualpädagoge Ralf Specht würdigten in ihren Ansprachen die Leistungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zudem betonten sie die Bedeutung dieses wegweisenden Lehrgangs. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstreichen deutlich die Relevanz und den Erfolg des Programms.  Zu den weiteren Gratulanten zählten auch Michaela Wagner-Braito, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Vorarlberg, Psychotherapeut Johannes Staudinger,  Gesundheits- und Personalcoach Michael Held sowie Begleiterinnen und Begleiter als auch Angehörige der Absolventinnen und Absolventen.

Bildung unverzichtbarer Faktor in der Gewaltprävention

Im Rahmen des 9-teiligen Lehrgangs wurden verschiedene Themenfelder behandelt, darunter die Funktionsweise des menschlichen Körpers, Körperwahrnehmung und -identität, die Bedeutung von Freundschaft und Partnerschaft sowie Gesundheit. Breit angelegte sexuelle Bildung ist ein unverzichtbarer Faktor in der Gewaltprävention, eine Kurseinheit widmete sich daher nur diesem Thema. Menschen mit Behinderungen sind deutlich häufiger von Gewalt und Missbrauch betroffen. Eine umfassende sexuelle Bildung und damit einhergehend der Stärkung ihrer sexuellen Selbstbestimmung ermöglicht es ihnen, ein besseres Verständnis für ihre eigenen Rechte und Grenzen zu entwickeln. Diese Fähigkeiten sind unerlässlich, um persönliche Grenzen zu erkennen, zu kommunizieren und zu verteidigen.

Der Lehrgang konnte dank der großzügigen Unterstützung des Vereins Lebenshilfe Vorarlberg umgesetzt werden. Durchgeführt wurde er von qualifizierten Fachkräften des Teams für Sexualpädagogik der Lebenshilfe Vorarlberg, mit Unterstützung von renommierten Fachpersonen aus dem Bereich Sexualtherapie sowie Sexualpädagogik und -beratung.