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Tag des „inklusiven“ und selbstbestimmten Alterns

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Tag des „inklusiven“ und selbstbestimmten Alterns

Anlässlich des „Internationalen Tags der älteren Menschen“ am 1. Oktober 2023 ruft die Lebenshilfe Vorarlberg dazu auf, die Lebensqualität von älteren Menschen mit Behinderungen gemeinsam zu verbessern. Maßgebend sind die Vorgaben aus der UN-Behindertenrechtskonvention. Die wegweisende Studie „Inklusives Altern“ von 2022 der Lebenshilfe Österreich und der Lebenshilfen Soziale Dienste (jetzt LebensGroß) zeigt einen breiten Handlungsbedarf auf und beinhaltet konkrete Empfehlungen zur Gestaltung und Entwicklung altersgerechter Angebote. Seit fünfzehn Jahren beschäftigt sich die Lebenshilfe Vorarlberg intensiv mit diesem wichtigen Thema.

Ein hoher Lebensstandard und gute medizinische Versorgung tragen dazu bei, dass wir Menschen immer älter werden. Um besonders die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen im Alter zu verbessern, sind eine Reihe wichtiger Maßnahmen erforderlich. Ein Anspruch auf vollständigen sozialversicherungsrechtlichen Schutz und größtmögliche finanzielle Sicherheit sind hier eine der Grundpfeiler für ein inklusives Leben im Alter.

Sozialsystem in Österreich muss angepasst werden
„Menschen mit Behinderungen haben dieselben Rechte auf Selbstbestimmung wie Menschen ohne Behinderungen – dazu hat sich Österreich mit der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet“, betont Michaela Wagner-Braito, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Vorarlberg, einen Beschluss, dessen Umsetzung auch von der Lebenshilfe Österreich gefordert wird.

Ein zentraler Appell der Lebenshilfen in Österreich ist, dass Menschen mit Behinderungen im Alter einen Anspruch auf eine eigene Pension haben. Dafür müssen gesetzliche Rahmenbedingungen vonseiten der Politik geschaffen werden. Ein wichtiger Schritt ist, dass die Arbeit in den Werkstätten eine entsprechende Entlohnung erfährt.

Studie „Inklusives Altern“: Mangel an Betreuungs- und Pflegepersonal
Erkenntnisse aus der Studie „Inklusives Altern“ aus dem Jahre 2022 der Lebenshilfe Österreich und der Lebenshilfen für Soziale Dienste (jetzt LebensGroß) verdeutlichen, dass der Mangel an Betreuungs- und Pflegepersonal für ältere Menschen mit Behinderungen große Sorge bereitet. Pfleger*innen und Betreuer*innen fühlen sich zu wenig auf die Bedürfnisse von älteren Menschen mit intellektuellen Behinderungen geschult. Zudem ist ein immer höher werdender Anteil an Menschen mit Demenzerkrankungen zu begleiten.

Doppeltes Altern
Eine weitere Erkenntnis aus der Studie ist das „doppelte Altern“. Menschen mit intellektuellen Behinderungen leben oft bei ihren teils bereits hochbetagten Eltern, die mit der Pflege ihrer ebenfalls alternden Kinder überfordert sind.

Klaus Brunner, erstgewählter Selbstvertreter und Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Vorarlberg, betont die Bedeutung der individuellen, selbstbestimmten Begleitung von älteren Menschen mit Behinderungen. „Wir haben wie alle anderen Menschen auch ein Recht auf ein selbstbestimmtes Altern in einem Umfeld mit hoher Lebensqualität. Die Begleitung im Alter darf nicht auf den Schultern der Eltern von Menschen mit Behinderungen lasten, da diese selbst oft Unterstützung im Alter brauchen.“

Wahlmöglichkeiten im Alter
„Ältere Menschen mit Behinderungen möchten in einer vertrauten Umgebung leben, einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen und selbstbestimmt Kontakte knüpfen“, so Michaela Wagner-Braito. „Die Lebenshilfe Vorarlberg hat dazu Konzepte entwickelt, deren Umsetzung immer mehr Anwendung finden. Inklusive Wohnformen und Angebote müssen auch älteren Menschen mit Behinderungen zur Verfügung stehen. Sie sind Meilensteine auf dem Weg der Inklusion.“

Um älteren Menschen eine abgestimmte Tagesstruktur mit flexibler Beschäftigung zu ermöglichen, bestehen Kooperationen zwischen den Wohnhäusern und Werkstätten der Lebenshilfe Vorarlberg. Diese sind mittlerweile an den meisten Standorten als Regelangebot etabliert.