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Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen - Gespräch mit Bürgermeister Michael Ritsch

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Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen - Gespräch mit Bürgermeister Michael Ritsch

Lebenshilfe Vorarlberg überreicht der Stadt Bregenz „Inklusions-Leitfaden für Gemeinden“

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2022 übergaben die Selbstvertreter*innen der Lebenshilfe Vorarlberg an Bürgermeister Michael Ritsch den von den Lebenshilfen Österreichs erstellten „Leitfaden für inklusive Gemeinden“ und einen Inklusionsbaum. Die Stadt Bregenz hat bereits viele Maßnahmen für eine barrierefreie Stadt gesetzt, bei einigen Bereichen gibt es allerdings noch Handlungsbedarf. Miteinander möchte man Bregenz inklusiver machen und Barrieren weiter abbauen.

Die Lebenshilfe Vorarlberg setzt sich seit 55 Jahren für mehr Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen ein und begleitet sie bei einem selbstbestimmten Leben inmitten unserer Gesellschaft. Die gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben und in allen alltäglichen Bereichen ist dafür eine Grundvoraussetzung. Der Inklusions-Leitfaden soll helfen gemeinsam Barrieren weiter abzubauen, seien es bauliche oder jene in unseren Köpfen.

Barrierefreie Stadt Bregenz als gemeinsames Ziel
Mit den Stadtspaziergängen zum Thema „Barrierefreiheit in Bregenz“ startete die Landeshauptstadt vor einiger Zeit einen Beteiligungsprozesses. Interessierte konnten an insgesamt sechs Nachmittagen einzelne Stadtteile erkunden. Ziel dieser Rundgänge ist das Sammeln und Identifizieren von Verbesserungspotenzialen hinsichtlich der Barrierefreiheit von Straßen, Wegen und Plätzen.

Klaus Brunner, gewählter Selbstvertreter und Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Vorarlberg, nahm gemeinsam mit den Stadtvertreter*innen an einem der Stadtspaziergänge teil. Dabei sind einige gute Lösungen in Sachen Barrierefreiheit besichtigt worden, jedoch finden sich für Rollstuhlfahrer*innen immer noch unüberwindbare Hindernisse. „Bei den Begehungen konnten wir feststellen, dass viele Wege mit einem Rollstuhl gut befahrbar sind. Bei verschiedenen Punkten gibt es allerdings noch einigen Handlungsbedarf wie zum Beispiel bei Fahrbahnüberquerungen“, betont Klaus Brunner. „Wir, die Selbstvertreter*innen, sind Expert*innen in eigener Sache und möchten hier beratend zur Seite stehen. So können wir miteinander Lösungen finden.“

Überreichung des „Inklusions-Leitfadens“ an Bürgermeister Michael Ritsch
Ein wichtiges Zeichen für mehr Miteinander, ist die Überreichung des „Inklusions-Leitfadens für Gemeinden“ zusammen mit einem Inklusionsbaum an Bürgermeister Michael Ritsch, anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen. Dieser Symbolakt der Selbstvertreter*innen soll zeigen, dass der Baum der Inklusion Nährstoffe wie echte soziale Teilhabe und ein Miteinander braucht um zu wachsen.

Der Gedanke, eine Stadt für alle zu gestalten, formte sich in einem einstündigen Dialog mit Bürgermeister Michael Ritsch und Florian Bachmayer-Heyda, Leiter der Abteilung Wirtschaftsservice und Raumplanung der Stadt Bregenz. „Jeder kann davon profitieren, wenn sich Menschen mit Behinderungen einbringen, da sich dadurch die Stadt verändert und offener sowie vielfältiger wird“, erklärt Michael Ritsch. „Das Gespräch mit den Selbstvertreter*innen war sehr erfreulich. Ich habe viele Vorschläge bekommen, die wir nach und nach versuchen werden umzusetzen. So werden wir in unserem Plan mitaufnehmen, dass beim Bau des neuen Sozialzentrums in Bregenz inklusive Wohnformen sowie bei einem kommenden Hotelbau in Festspielhausnähe mindestens sechs rollstuhlgerechte Zimmer berücksichtigt werden.“

Recht auf Teilhabe im „Inklusions-Leitfaden für Gemeinden“ erläutert
Im Artikel 19, der bereits 2008 ratifizierten Behindertenrechts-Konvention, ist das Recht auf ein „Selbstbestimmtes Leben und Inklusion in der Gemeinschaft“ festgelegt. Mit dem „Inklusions-Leitfaden für Gemeinden“ unterstützt die Lebenshilfe Bürgermeister*innen bei der Umsetzung von Aktionsplänen, die das Menschenrecht auf ein Leben in der Gemeinschaft verwirklichen. Handlungsfelder in den Bereichen Bildung, Wohnen und Bauen sowie einen inklusiven Arbeitsmarkt werden darin thematisiert. Selbstvertreter*innen der Lebenshilfe Vorarlberg überreichen den Leitfaden für Inklusion an Bürgermeister*innen und stehen als Expert*innen in eigener Sache für Fragen rund um das Thema Inklusion beratend zur Seite.

Der Leitfaden der Lebenshilfe Österreich ist unter folgendem Link abrufbar: » https://lebenshilfe.at/wp-content/uploads/2022_inklusion-in-gemeinden.pdf